Mund

Mund
Mund1 Sm "Körperteil" std. (8. Jh.), mhd. munt (-des), ahd. mund, as. mūth Stammwort. Aus g. * munþa- m. "Mund", auch in gt. munþs, anord. munnr, muđr, ae. mūþ, afr. mūth. Außergermanisch entspricht kymr. mant "Kinnlade, Mund", l. mentum n. "Kinn". Weitere Herkunft unklar. Vielleicht eine schwundstufige Ableitung von ig. * stomen "Mund" in avest. staman- und gr. stóma n. (als * stmṇ-to- mit Vereinfachung der Anlautgruppe). Verb: munden; Adjektiv: mündlich.
Röhrich 2 (1992), 1058-1060. indogermanisch iz.
Mund2 Sf "Schutz" per. Wortschatz arch. (9. Jh.), mhd. munt m./f., ahd. munt, as. mund "Schutz, Vormundschaft" Stammwort. Aus g. * mundō f. "Hand, Schutz", auch in anord. mund "Hand", ae. mund "Hand, Schutz"; daneben * munda- m. in anord. mundr "Kaufpreis der Frau, Vormundschaft", afr. mund "Vormundschaft". Zugrunde liegt ein r/n-Stamm (ig. * mə-r, mə-n-es) mit der Bedeutung "Hand", der im Germanischen (wie auch in anderen Fällen) mit einem Dental erweitert ist. Der n-Stamm auch in l. manus "Hand" und mit übertragener Bedeutung in heth. manijahh- "einhändigen, verwalten", mir. muntar "Familie"; der r-Stamm in gr. márē "Hand". Die übertragene Bedeutung des Germanischen nach dem alten Bild des "sich in der Hand von jmd. befinden" = "in seiner Macht, unter seinem Schutz sein". Zur lateinischen Sippe s. manuell; Mündel, mündig, Vormund.
Tiefenbach (1973), 78-81. west- und nordgermanisch iz.

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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